Der „goldene Zither“-Ehrenpreis geht an: den Zither-Manä

So wird es am Abend des Zithertags am 17. Mai 2012 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum in Schliersee heißen. Zugegeben ein bisschen ist das schon von „Bambi“ oder der „goldenen Kamera“ oder „Oscar“ abgeschaut, aber die Veranstalter des Zithertages finden, so etwas hat die Zitherszene längst verdient. Auch in der Zitherszene gibt es Personen, die ihre ganze Kraft ihr Leben lang für die Zither geben. Darum wird dieser Ehrenpreis nun jedes Jahr als Höhepunkt des Zithertages verliehen. Mögliche Preisträger sind:  Zitherspieler, Zither-komponisten, Zitherlehrer, Zitherbauer, Veranstalter von Zither-Konzerten oder –Stammtischen, Dirigenten/Leiter von Zitherensembles, Zitherverlage. Wer der jeweilige Preisträger ist, legt ein unabhängiges Gremium fest.

Der Ehrenpreis wird nun heuer zum ersten Mal verliehen und geht an den Zither-Manä, denn es gibt keinen zweiten, der durch seine Art in den Köpfen der meisten Zitherspieler etwas „bewegt“ hat. Wenn man Otto-Normalverbraucher nach der Zither und nach Zither-spielern fragt, bekommt man meist nur einen Namen genannt: Zither-Manä. Wenn man sich bei Zitherspielern nach dem Zither-Manä erkundigt, sind die Meinungen meist zweigeteilt. Einerseits trifft man meist bei Jüngeren auf Fans und schon Nachahmern, andererseits gibt es immer noch die, die ihm in seiner Anfangszeit vor 32 Jahren (!) anonyme Drohungen geschickt haben. Auf alle Fälle hat er zur Veränderung des Zither-Repertoires und dem damit verbundenem Bild in der Öffentlichkeit einen erheblichen Anteil beigetragen.

Dabei ist Manfred Zick, wie er im bürgerlichen Leben heißt,  nur ein Kind seiner Zeit: Gleich nach dem Krieg 1947 in München in eine Handwerker-Familie hineingeboren und mit 5 Jahren aufs Münchner Umland „verschleppt“, lernte er, wie damals viele, bei einer kleinen Musikschule das Zitherspielen nach der Zitherschule von Adalbert Albrecht. Der Unterricht endete nach 3 Jahren, weil sich die Lehrerin das Leben nahm. „Aber nicht wegen mir“, wie der Manä (bayerischer Nick-Name für Manfred) heute immer noch betont. In den 1950er Jahren änderte sich der allgemeine Musikgeschmack enorm und so war bei der Jugend nicht mehr Zither interessant, sondern die Gitarre mit Freddy-Quinn- und anderen Schlagern, Rock´n Roll und Blues. Manfred Zick lernte mit Begeisterung Gitarre und spielte in einer Schülerband die Songs seines großen Idols Chuck Berry nach. Während des Studiums der Elektrotechnik in München verdiente er sich mit der Beatband „Milestones“ etwas Geld dazu. In dieser Zeit blieb er auch immer der Zither treu und spielte das damals gültige Zitherrepertoire, die Volksmusik nach den Vorbildern Kiem Pauli, WastlFanderl und Kraud´n Sepp. 1980 kam dann der erste Anstoß diese zwei Stilrichtungen miteinander zu verbinden: Am 6. Januar 1980 traf der Zitherspieler Manfred Zick bei einem Kleinkunstabend im Gasthof Negele in Wörnsmühl (Landkreis Miesbach) mit Rockmusikern zu einer improvisierten Session zusammen. Der „Zither-Manä“ war „geboren“! Eine rasante Karriere begann, in kürzester Zeit wurden Veranstalter, Rundfunk, Fernsehen und Schallplattenfirmen aufmerksam. Auch musikalisch traute er sich immer mehr die Stilbereiche miteinander zu vermischen. So entstand der heute schon legendäre „Zither-Rock“ oder der „Rox´n Roll“. Bei allem Erfolg ist er immer „auf dem Boden“ geblieben und hat den sicheren Beruf als Lehrer für Mathematik und EDV-Technik an der Fachoberschule in Bad Tölz immer beibehalten.

Seit 1. August 2011 ist er nun pensioniert und es begann das zweite Leben des Manfred Zick; jetzt kann er so viel Zither spielen wie er will, was man auch anhand der Konzerttermine auf seiner Homepage www.zither-manae.de mühelos erkennen kann. Seine Anhänger freut es, nur Karten sind manchmal schon schnell ausverkauft. Die Auftritte dieses Mannes haben bereits schon Kultcharakter und für viele jüngere Zitherspieler gilt er als großes Idol.  Er nutzt seine Popularität ebenfalls um anderen Künstlern bei eigenen Veranstaltungen wie der „Münchner Bluesnacht“ im Schlachthof (eine Kleinkunstbühne) und seinem alle zwei Jahre stattfindenden „Waakirchener Zitherfestival“ ein Podium zu geben.

Die Preisverleihung am 17. Mai ab 19.00 Uhr hat folgendes Programm: Nach einer kurzen Einleitung von Petra Hamberger hält Zither-Manäs langjähriger Freund Günther Sigl von der Spider Murphy Gang die Laudatio und übergibt den Ehrenpreis an den Zither-Manä. Anschließend erwartet die Zuhörer etwas ganz besonderes, etwas das noch nie in einem öffentlichen Rahmen vorgetragen wurde. Günther Sigl und Manfred Zick spielen im Duett den Zither-Rock, gefolgt von Zither-Manäs Best of-Hits.

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